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Die Beweggründe für you.com
Der ehemalige Chefwissenschaftler von Salesforce, Richard Socher, stellt sich einer neuen Herausforderung. Er will die Websuche für Verbraucher verbessern und hat mit you.com eine neue Suchmaschine angekündigt.
“Wir bauen you.com auf. Man kann die Seite schon heute besuchen. Es ist eine vertrauenswürdige Suchmaschine. Wir arbeiten daran, dass es im Internet mehr Click-Trust und weniger Clickbait gibt”
Richard Socher, techcrunch.com
Nicht nur Vertrauen ist ihm wichtig, er legt auch großen Wert darauf dass you.com auf Freundlichkeit und Fakten aufgebaut wird. Socher sieht drei grundlegende Probleme, die ihn und seine Mitbegründer antreiben:
- Es gibt zu viele Informationen & niemand kann sie alle verarbeiten
- Es ist unmöglich abzuschätzen, welche Informationen korrekt sind. Diese Problematik hat einen immensen Einfluss auf die Gesellschaft
- Bei der Navigation durch das Internet spielt die Privatsphäre und Ihr Kompromiss mit Komfort eine zentrale Rolle
KI-Erfahrung ist wertvoll bei der Entwicklung einer Suchmaschine
Socher kann auf eine langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz bauen und ist der Meinung, dass ihm das bei der Entwicklung einer verbraucherorientierten Suchmaschine helfen wird. Anfangs wird sich die Suchmaschine, obwohl sie allgemeiner Natur ist, auf komplexe Verbraucherkäufe konzentrieren. Dabei muss man mehrere Tabs öffnen, um Informationen zu vergleichen.
“Die größte Auswirkung auf unser aller Leben hat es im Moment , eine vertrauenswürdige Suchmaschine mit künstlicher Intelligenz und Superkräften für die natürliche Sprachverarbeitung zu entwickeln, um den Menschen bei den verschiedenen komplexen Entscheidungen ihres Lebens zu helfen. Angefangen bei Anschaffungen denen ausführliche Überlegungen vorausgehen, aber auch von Beginn an mit guten Informationen bei allgemeinen Suchanfragen”
Richard Socher, techcrunch.com
Steht Google ein berühmt berüchtigtes Innovator’s Dilemma bevor?
you.com soll sich dadurch von Google unterscheiden, dass Werbung und Informationen über den Benutzer nicht im Mittelpunkt stehen. Socher sagte, bei der Zusammenarbeit mit Marc Benioff bei Salesforce hat er gelernt, dass man Geld verdienen und trotzdem eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Kunden aufbauen kann.
Socher sieht die kartellrechtlichen Probleme mit denen Google zu kämpfen hat als Chance für Startups wie you.com. Gleichzeitig räumt er aber ein, dass die Elemente Vertrauen und Genauigkeit schwierig umzusetzen sind. Das Team um Socher ist sich bewusst wie schwierig ist es, einen Platzhirsch zu attackieren, vor allem wenn dieser seine Lichtung so im Griff hat wie Google. Es wird darauf spekuliert bzw. gehofft, dass es Google nicht gelingt die Bedürfnisse aller heutigen & zukünftigen Benutzer von Suchmaschinen zu erfüllen, weil man sich beim Suchmaschinengiganten zu sehr auf die zufriedenen Stammkunden fokussiert. Ob & wann das Imperium von Google jemals untergeht wird die Zukunft zeigen.
Details zu you.com folgen in ein paar Monaten
Details über den Aufbau der neuen Suchmaschine gibt es bisher nicht. Diese hält Socher bis zu einer Generalversammlung in ein paar Monaten zurück. Mit wie vielen Mitarbeitern er an dem Projekt arbeitet und wie genau you.com finanziert wird, behielt er für sich. Marc Benioff und der Risikokapitalgeber Jim Breyer gab er als Hauptgeldgeber an.
Mehr und detailliertere Informationen will Socher in den kommenden Monaten preisgeben. Man darf gespannt sein, wie viel Bewegung you.com in den Markt der Websuche bringen wird. Und ob Apple eine eigene Suchmaschine entwickelt. Oder doch ein weiterer noch unbekannter Anbieter? Wir werden sehen.